Ginger Ale ist ein beliebtes Erfrischungsgetränk, das sowohl pur oder auf Eis als auch in Cocktails und Longdrinks serviert wird. Bei uns erfahren Sie, woraus die Ingwerlimonade besteht und wie Sie den coolen Drink selbst herstellen können.
Was ist Ginger Ale?
Ginger Ale ist ein Softdrink und zählt neben Bitter Lemon und Tonic Water zu den sogenannten Bitterlimonaden. Der Name leitet sich zum einen vom enthaltenen Ingwer(aroma) (Englisch ginger = Ingwer) und der typisch goldgelben Farbe, die an ein Ale Bier erinnert – es handelt sich jedoch um eine Ingwerlimonade und nicht um ein Bier.
Die Geschmacksnuancen von Ginger Ale umfassen:- Süße
- Ingwergeschmack
- Karamellnoten
- Würzigkeit
- Je nach Sorte/Marke leichte Schärfe
Bei der Zubereitung wird zwischen der natürlichen Herstellung mittels Fermentation und der industriellen Produktion unterschieden. Bei dieser wird auf den Gärungsprozess verzichtet.
Zu den Zutaten zählen meistens:- Wasser
- Zucker
- Kohlensäure
- Säuerungsmittel
- (Natürliches) Ingweraroma
- Zuckercouleur (Farbstoff E150d) für die typische Farbe
Ginger Ale erinnert nicht nur vom Namen stark an Ginger Beer. Letzteres enthält klassischerweise Alkohol – heutzutage wird es jedoch wie Ginger Ale häufig alkoholfrei hergestellt. Der Produktion liegt dabei ein Fermentationsprozess zugrunde. Typisch für Ginger Beer ist die vergleichsweise intensive Schärfe, wohingegen Ginger Ale eine charakteristische Süße trägt.
Ginger Ale wird weltweit von zahlreichen Marken und Herstellern angeboten, wobei die Süße und anderen Geschmackseigenschaften stark variieren können.
Aus den USA kommt der sogenannte Golden Style, der sich durch eine intensivere Schärfe und starke Würzigkeit auszeichnet. Golden Style Ginger Ale kommt daher dem Ginger Beer sehr nahe.
In Kanada ist hingegen der Pale Style typisch: Das Ingwergetränk weist dabei einen milderen Geschmack auf, der als Basis für heutzutage gängige Ginger Ale-Sorten gilt.
Wie wird Ginger Ale getrunken?
Insbesondere im Sommer gilt die Limonade als sehr erfrischend. Sie kann pur, mit Eiswürfeln „on the rocks“ oder als Zutat für Longdrinks und Cocktails (als sogenannter Filler) genossen werden. Typischerweise wird Ginger Ale in Ipanema – der alkoholfreien Variante von Caipirinha – verarbeitet.
Ginger Ale harmoniert darüber hinaus mit Whisky, Ramazotti, Gin, Rum, Weinbrand, Wodka und verschiedenen Likören.
Auch beim alkoholfreien Genuss kann Ginger Ale verfeinert werden, beispielsweise mit einer Gurkenscheibe, einer Garnitur von Dill oder einer Zitronenscheibe sowie einem Spritzer Limettensaft.
Ginger Ale selber machen
Es gibt viele gute Gründe, um sein eigenes Ginger Ale herzustellen: „Braufrisch“ hat die Ingwerlimonade einen frischeren Geschmack – den Sie perfekt an Ihre persönlichen Vorlieben anpassen können. Mit der Variation der unterschiedlichen Zutatenmengen bestimmen Sie selbst
- die Süße,
- die Schärfe und
- die Intensität des Ingwergeschmacks.
Im folgenden haben wir ein klassisches Rezept – bei dem mit der ursprünglichen Fermentations-Methode gearbeitet wird und die rund zwei Tage in Anspruch nimmt – sowie ein schnelles Rezept – bei dem Sie den kühlen Drink direkt genießen können – für Sie zusammengestellt.
Ginger Ale mit Fermentierung (Alkohol)
Für dieses Rezept benötigen Sie etwa zwei Tage Wartezeit.
Zutaten
- 1,5 l Wasser
- 220 g Rohrzucker
- 40 g Ingwer
- 1,5 Limetten (Saft)
- ¼ TL Trockenhefe
- 2 Glasflaschen (je 1 Liter)
- Trichter
- Gurke, Limette oder Zitrone zum Dekorieren
Zubereitung:
- Geben Sie das Wasser zusammen mit dem Zucker in einen Topf und erwärmen Sie die Flüssigkeit. Rühren Sie dabei gelegentlich um, bis sich der Zucker komplett aufgelöst hat. In der Zwischenzeit können Sie mit Schritt 2. fortfahren.
- Schälen Sie den Ingwer mit einem Teelöffel und reiben Sie ihn anschließend mit einer möglichst feinen Reibe. Ideal eignen sich Ingwerreiben aus Glas oder Porzellan.
- Lassen Sie die Zuckerlösung nun abkühlen und geben Sie den Saft der ausgepressten Limetten sowie den Ingwer hinzu. Prüfen Sie anschließend die Temperatur der Flüssigkeit. Diese sollte lauwarm sein – zu große Hitze zerstört die Hefekulturen und zu geringe Temperaturen lassen sie nicht richtig arbeiten.
- Wenn die Temperatur stimmt, fügen Sie die Hefe hinzu und rühren gut um.
- Verteilen Sie die fertige Mischung mithilfe des Trichters auf die beiden Getränkeflaschen. Lassen Sie diese 24 Stunden lang bei Zimmertemperatur stehen.
- Stellen Sie die Flaschen anschließend für weitere 24 Stunden in den Kühlschrank.
Das Ginger Ale ist nun verzehrfertig und kann mit einer Scheibe Gurke, Limette oder Zitrone serviert werden– Prost!
Bitte beachten Sie, dass bei dieser Methode Alkohol entsteht! Zudem sollten Sie das Ginger Ale stets gekühlt aufbewahren und innerhalb von zwei Tagen verbrauchen. Die Flaschen sind hierbei stehend zu lagern und nicht zu verschließen: Es entsteht Kohlensäure und ein zu hoher Druck kann die Flaschen platzen lassen.
Schnelles Ginger Ale Rezept (ohne Alkohol)
Mit diesem Rezept lässt sich ein Sirup herstellen, der mit Wasser aufgegossen ein köstliches Ginger Ale ergibt.
Zutaten
- 100 g Ingwer
- 185 g Rohrzucker
- 100 ml Wasser
- Zitronen- oder Limettensaft
- Eiswürfel
- Mineralwasser (Sprudel)
Zubereitung:
- Den Ingwer mithilfe eines Teelöffels schälen und anschließend mit einer Ingwerreibe aus Glas oder Porzellan möglichst fein reiben.
- Den Ingwer, Rohrzucker und das Wasser in einen Topf geben und unter gelegentlichem Umrühren erhitzen, bis der Zucker aufgelöst ist und der Sirup aufgekocht hat.
- Den Sirup komplett abkühlen lassen und anschließend durch ein Sieb oder Filterpapier gießen, um den Ingwer zu entfernen.
- Geben Sie anschließend runs zwei bis drei Esslöffel von dem Sirup in ein Glas und gießen Sie ihn mit kühlem Sprudelwasser auf. Geben Sie je nach Geschmack einen Spritzer Zitronen- oder Limettensaft sowie Eiswürfel hinzu.
Der Sirup hält sich gut verschlossen und gekühlt rund eine Woche lang.
Die Geschichte des Ginger Ale
Der Deutsche Jacob Schweppe, der als Jacob Schweppeus geboren wurde, war der erste, der Ginger Ale im Jahr 1783 industriell gefertigt hat. Als Grundlage dazu diente das von ihm 1780 entwickelte Geneva System, einem Verfahren der Karbonisierung, also dem Versetzen von Wasser mit Kohlensäure, das 1783 patentiert wurde.
Schweppe hatte anfangs das Problem, dass die Kohlensäure relativ schnell aus dem Sprudelwasser entwich. Um dies zu umgehen entwarf er eine eiförmige Flasche, die nicht stehend, sondern liegend aufbewahrt wurde. Dadurch wurde der Korken stets feucht gehalten und das Gas konnte nicht aus der Flasche entweichen.
Neben Jacob Schweppe spielte laut Angaben der gleichnamigen Marke auch der Engländer Thomas Henry eine wichtige Rolle bei der Etablierung von industriell gefertigtem, alkoholfreiem Ginger Ale. Henry soll demnach 1773 die Karbonisierung erfunden haben und in Irland soll die Idee entstanden sein, kohlensäurehaltiges Wasser mit dem Geschmack von Ingwer zu versehen und somit alkoholfreies Ginger Ale herzustellen.