Egal ob Mann oder Frau, egal ob Gesicht, Hals, Beine oder Intimbereich: Fast jeder kennt das Gefühl, wenn die Haut nach der Rasur juckt, brennt und sich entzündet – ein typischer Rasurbrand. Doch wie kann man unangenehmen Hautirritationen vorbeugen? Was kann man tun, um das lästige Gefühl wieder loszuwerden, und wie entsteht Rasurbrand überhaupt? Wir haben alle Infos sowie die besten Tipps und Tricks für euch zusammengefasst.
So beugt ihr Rasurbrand vor
Zu den typischen, unangenehmen Folgen von Rasurbrand gehören insbesondere:
- Hautreizungen, Rötungen, Irritationen und Mikroschnitte
- Juckreiz, Bildung von Rasurpickeln
- Empfindlichkeit, Schwellungen, Entzündungen
Damit es erst gar nicht dazu kommt, empfehlen wir euch diese vier einfachen Tipps.
1. Die Haut richtig vorbereiten
Damit die Barthaare sich leichter abschneiden lassen, sollten zunächst die Poren geöffnet werden. Dies gelingt entweder durch Auflegen eines Waschlappens mit möglichst warmem Wasser oder durch eine heiße Dusche. Darüber hinaus kann auch ein Peeling das Rasieren vereinfachen, da bereits abgestorbene Hautzellen im Voraus abgetragen werden. Allerdings sollte das Peeling nicht unmittelbar vor der Rasur erfolgen, damit die Haut nicht schon vorher gereizt ist. Um die Haut zu reinigen, damit sie frei von Schmutz und Bakterien ist, könnt ihr zudem ein Pre-Shave-Rasierwasser auftragen. Dies sorgt zudem dafür, dass sich die Haut entspannt.
2. Die ideale Rasiertechnik
Unmittelbar vor der Rasur solltet ihr etwas Rasierschaum, -gel oder -öl auftragen, einmassieren und ein bis zwei Minuten einwirken lassen. Dies sorgt dafür, dass der Rasierer besser über die Haut gleitet. Vor allem Rasieröl legt sich wie ein Schutzfilm auf die Haut, sodass diese ideal geschont und vor den Klingen geschützt wird. Zudem werden die Haare weicher, richten sich auf und können somit einfacher geschnitten werden. Das gewählte Produkt sollte nach Möglichkeit frei von Alkohol sein.
Bei der Rasur selbst ist es wichtig, die Klingen immer in Wuchsrichtung zu bewegen und „mit dem Strich“ zu rasieren. Dies beugt Hautirritationen sehr gut vor. Zudem kann es ratsam sein, zwischendurch erneut Rasierschaum aufzutragen.
Grundsätzlich gilt die Trocken- beziehungsweise Elektrorasur als hautschonender. Daher empfiehlt sich diese Methode besonders, wenn man zu empfindlicher, trockener Haut neigt. Die Haut kommt dank der Scherfolie nicht direkt mit den Klingen in Berührung und wird dadurch weniger beansprucht.
Tipp: Auch beim Einsatz eines elektrischen Rasierers solltet ihr Rasierschaum, -gel oder -öl verwenden und euch nicht trocken rasieren, wenn das Gerät den Einsatz mit Wasser erlaubt. Somit wird die Haut noch besser vor Reizungen und Irritationen geschützt. Welcher Elektrorasierer am besten für empfindliche Haut geeignet ist, erfahrt ihr in unserem umfangreichen Rasierer-Test.
3. Auf saubere und scharfe Klingen achten
Damit bei der Rasur keine Bakterien in die Haut eindringen, ist es wichtig, die Klingen möglichst sauber zu halten. Daher gilt es diese regelmäßig auszutauschen:
- Bei Nassrasierern: etwa nach 10 Rasuren
- Bei Elektrorasierer: Scherköpfe alle 3 bis 6 Wochen reinigen und desinfizieren, Scherfolie und Messerblock spätestens nach 1,5 Jahren wechseln
Sind die Klingen nicht mehr scharf genug, werden die Haare nicht glatt abgeschnitten. Stattdessen wird an ihnen gezogen und man neigt dazu, zu viel Druck auszuüben, was zu mehr Verletzungen führt. Daher solltet ihr auch immer zu hochwertigen Rasiermessern greifen, die über glatte Kanten mit hoher Schärfe verfügen.
4. Die korrekte Pflege der Gesichtshaut
Nach der Rasur hilft Aftershave-Balsam dabei, die Haut mit Feuchtigkeit zu versorgen. Achtet bei der Wahl jedoch auf die enthaltenen Inhaltsstoffe:
- Alkohol: reizt die Haut und trocknet zusätzlich aus, sollte nicht enthalten sein
- Aloe Vera: kühlt, spendet Feuchtigkeit
- Allantoin: pflegt und beruhigt
- Lipy-Hydroxy-Säure: peelt, sorgt für ein ebenes, glattes Erscheinungsbild
- Kürbiskern-Extrakt: verringert die Talgbildung
- Alpha-Bisabolol: wirkt entzündungshemmend und antibakteriell
- Glycerin, Färberdistelöl: spenden Feuchtigkeit und schützen vor Austrocknen
Um zusätzlicher Reizung vorzubeugen, ist es ratsam, Reibung zu vermeiden. Daher solltet ihr die Haut nur abtupfen und nach einer Intimrasur zunächst möglichst weite Kleidung tragen.
Auch die tägliche Hautpflege spielt eine wichtige Rolle! Wenn die Haut gut mit Feuchtigkeit versorgt wird, ist sie grundsätzlich gesünder und widerstandsfähiger.
Der Intimbereich ist besonders anfällig für Rötungen, Entzündungen und Pickelbildung nach der Rasur, da die Haut dort besonders dünn und entsprechend empfindlich ist. Daher sollte man hier besonders auf die richtige Pflege achten:
- Alle verwendeten Produkte zur Pflege vor, während und nach dem Rasieren sollten frei von Parabenen sowie Duft- und Farbstoffen sein.
- Spezielle Intimpflege-Gele sind besonders empfehlenswert, da sie genau auf die Bedürfnisse der dünnen Hautschichten abgestimmt sind und zudem den richtigen pH-Wert erhalten.
- Ebenso wie im Gesicht eignen sich Aloe Vera und Kamille zur Nachbehandlung – auf Quark und Honig solltet ihr hingegen verzichten.
- Babypuder ohne Talkum schützt die Haut und vermindert Reibung. Aus diesem Grund sollte nach Möglichkeit auch weite Kleidung getragen werden, bis die Haut sich von der Rasur erholt hat.
Die besten Tipps und Hausmittel zur Behandlung
Wenn es trotz gründlicher Vorbereitung der Haut und guter Pflege nach der Rasur dennoch zu Rötungen, Schwellungen oder Entzündungen kommt, empfehlen wir euch, die Haut direkt wie folgt zu behandeln:
Schnelle Hilfe bei Rasurbrand
Bei den ersten Anzeichen von Hautreizungen oder Mikroschnitten ist es ratsam, die betroffenen Hautregionen zu kühlen. Dazu eignen sich beispielsweise in ein sauberes Tuch eingeschlagene Gelpads und Eiswürfel. Achtet jedoch darauf, die Haut nicht zu verkühlen, damit sie nicht zusätzlich strapaziert wird. Außerdem sollte man generell nur saubere Handtücher verwenden, damit kein Schmutz oder Bakterien in die Haut eindringen.
Anschließend kann die Haut mit Feuchtigkeitscremes oder einem Aftershave-Balsam mit der notwendigen Feuchtigkeit versorgt werden. Letztere dürfen keinen Alkohol enthalten, da dieser die Haut ebenfalls reizt und noch stärker austrocknet. Aloe Vera ist als Inhaltsstoff hingegen überaus empfehlenswert. Bei stärkeren Reizungen sowie sichtbaren Schnitten benötigt die Haut besonders viel Unterstützung. Wund- und Heilsalben spenden Feuchtigkeit, wirken antibakteriell und beschleunigen die Heilung.
Einer der wichtigsten Tipps lautet: Gebt eurer Haut ausreichend Zeit, sich von der Rasur zu erholen und zu regenerieren.
Hausmittel
Neben den oben genannten Tipps könnt ihr auch auf die folgenden Hausmittel zurückgreifen, um den Rasurbrand ganz einfach selbst zu behandeln:
- Honig wirkt dank der enthaltenen Polyphenole entzündungshemmend. Dazu trägt man eine dünne Schicht auf die betroffenen Stellen auf, lässt den Honig etwa eine viertel Stunde lang wirken und wäscht ihn anschließend ab.
- Kamillentee beruhigt die Haut. Zur Anwendung lasst ihr den frisch aufgebrühten Tee abkühlen und legt ihn in Form von Wickeln auf die gereizte Hautpartie.
- Quark hilft gleich doppelt: Er kühlt und spendet Feuchtigkeit. Die Anwendung funktioniert wie die von Honig.
Tipp
Besonders gut wirken Honig, Kamille und Quark in Kombination. Dazu rührt man ein Gemisch aus Quark, etwas Honig und ein paar Tropfen Kamillenöl an. Diese kann man rund 10 bis 15 Minuten einwirken lassen und anschließend mit warmem Wasser abwaschen.
- Babypuder enthält den Wirkstoff Zinkoxid, der ebenfalls in vielen Heilsalben enthalten ist und antibakteriell wirkt. Das gewählte Produkt sollte frei von Talkum sein, da dies in Verdacht steht, krebserregend zu sein.
- Johanniskraut kann in Form von in Öl eingelegten Blüten verwendet werden.
- Aloe Vera könnt ihr direkt aus den Blättern der Pflanze verwenden oder in purer Form erwerben. Das Gel kühlt und spendet Feuchtigkeit.
So entsteht Rasurbrand
Rasurbrand lässt sich mit ein paar einfachen Tipps und Tricks gut vermeiden und auch leicht behandeln. Doch wie genau entsteht er eigentlich?
Bei der Rasur wird die oberste Hornschicht der Haut abgetragen. Diese ist zwar nur etwa 0,1 Millimeter dick, hat jedoch eine wichtige Schutzfunktion. Der Verzicht auf und der Einsatz falscher Pflegeprodukte können das Problem noch verstärken und dafür sorgen, dass der Säureschutzmantel der Haut beschädigt wird. Darüber hinaus trocknet die Haut bei der Rasur aus und es kommt zu Mikroschnitten, durch welche Bakterien eindringen können.
Sehr kurz abgeschnittene Haare können außerdem einwachsen und sogenannte Papeln bilden. Werden diese vom Rasierer angeritzt, dringen auch hier Bakterien ein, die zu Entzündungen führen.
Rasurpickel haben häufig eine andere Ursache, nämlich eine chronische Entzündung, und ihr Auftreten ist vermutlich genetisch bedingt. Die Rasur gilt hierbei nicht als Ursprung, sondern nur als Auslöser. Wenn ihr an Rasurpickeln leidet, kann es hilfreich sein, einen Hautarzt zu konsultieren, um eine mögliche Behandlung zu besprechen.