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Kann Whisky schlecht werden?

Nein, Whisky kann grundsätzlich nicht schlecht werden und ist auch noch nach Jahren innerhalb einer angebrochenen Flasche genießbar. Aufgrund des hohen Alkoholgehalts von mindestens 40 Prozent können sich keine Keime bilden, die den Whisky ungenießbar machen würden. Nicht umsonst lagern manche Whiskys über Jahrzehnte zur Reifung in ihren Fässern ohne schlecht zu werden.

Was allerdings Probleme bereiten kann, ist der Korken. Da Whiskys normalerweise mit einem Naturkorken verschlossen werden, kann dieser im schlimmsten Fall schlecht werden. Diesen sollte man also im Auge behalten und im Notfall austauschen. Bei einer geschlossenen Flasche besteht dieses Problem sehr selten.

Gammliger / schimmliger Whisky Korken
Im bild ein vergammelter Naturkorken, der den Geschmack stark beeinträchtigt. Einen vergammelten Korken erkennt man am besten anhand des Geruchs und sie bröseln sehr stark.

Geschmacksveränderung durch Oxidation

Wichtig ist allerdings, dass sich der Geschmack des Whiskys in einer angebrochenen Flasche über eine längere Zeit hinweg verändern kann. Aufgrund der Oxidation, bei der der Whisky mit der Luft reagiert, können sich Veränderungen im Geschmack bemerkbar machen.

Besonders jüngere Whiskys, bei denen während der Reifung noch nicht viel oxidiert ist, sind hierfür anfällig. Ältere Whiskys haben diesen Prozess während ihrer Reifung bereits durchlebt, weshalb die Veränderung hier geringer ausfällt beziehungsweise oft nicht wahrnehmbar ist.

Möchte man diesen Prozess verhindern, sollte man dafür sorgen, dass so wenig wie möglich Luft in der Flasche ist. Je geringer der Füllstand, desto mehr oxidiert der Whisky. Ab einem sehr geringen Füllstand können Aromen auch komplett verschwinden und der Whisky schmeckt nicht mehr.

Die gute Nachricht: Die Oxidation läuft langsam ab und wird oftmals bis zu einem gewissen Grad sogar als positiv wahrgenommen, da der Whisky milder wird. Aus eigenen Erfahrungen können wir bestätigen, dass gerade in Sherryfass gereifte Whiskys davon profitieren können.

Nach mehreren Monaten kann man bei jüngeren Whiskys eine Veränderung wahrnehmen, diese Zeitspanne ist allerdings von Whisky zu Whisky sehr unterschiedlich.

Achtung: Rauchige Whiskys vertragen die Oxidation wesentlich schlechter. Hier können Aromen schnell verloren gehen und manche Whiskys schmecken schlechter. Rauchige Whiskys sollten bei einer angebrochenen Flasche also zügiger aufgebraucht werden. Als Richtwert würden wir hier ungefähr 6 Monate empfehlen.

Übrigens: Whisky sollte…
  • immer stehend und niemals liegend gelagert werden.
  • dunkel gelagert und vor allem vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt werden.
  • am besten kühl oder bei Zimmertemperatur gelagert und vor Temperaturschwankungen geschützt werden.
  • vor Feuchtigkeit geschützt werden, um die Etiketten gut zu erhalten.

Über den Autor

Tim Schneller

Gründer von Gentlemans-Attitude.de, dem 2019 gegründeten Männermagazin rund um Genuss, Mode, Technik und Lifestyle. Als Whisky-Enthusiast und Mitglied der Scotch Malt Whisky Society schreibt er vor allem rund um das Thema Whisky. Aber auch andere Themen wie Mode, Technik und Lifestyle sind seine Leidenschaft.

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