Der Undercut für Männer zählt schon seit vielen Jahren aufgrund seiner Vielseitigkeit zu den beliebtesten Frisuren. Egal ob in Kombination mit einem Man Bun, als French Crop oder aber konservativ mit mittellangem Deckhaar, welches zum leichten Seitenscheitel gekämmt wird: Der Undercut kann jeder Männerfrisur das gewisse Etwas geben und ist im Büro sowie in der Freizeit vertreten. Was ein Undercut genau ist, welche Varianten es gibt und zu wem die Frisur am besten passt, erfahrt ihr in unserem Artikel.
Was ist ein Undercut?
Bei einem Undercut (zu Deutsch eigentlich: „Unterschnitt“) handelt es sich um eine Frisur, für die die Haare am unteren Teil des Kopfes meistens rasiert oder stark gekürzt werden, während das sogenannte Deckhaar am Oberkopf lang bleibt. Wie lang das Deckhaar genau getragen wird, ist nicht vorgegeben und komplett individuell.
Beim klassischen Undercut ist die Kopfhaut aufgrund der Haarlänge von ungefähr 10 Millimetern oder kürzer sichtbar. Darüber hinaus wird er meistens ohne fließenden Übergang zum Deckhaar geschnitten, also mit einem harten Übergang.
Welche Undercut-Varianten gibt es?
Der Undercut lässt sich in unzähligen Variationen schneiden. Sowohl die Länge der Seiten als auch die des Deckhaars lassen sich individuell auf Kopfform und Haarstruktur anpassen. Darüber hinaus lässt sich hierüber auch der Stil des Undercuts beeinflussen.
Gepflegter Undercut
Der klassische gepflegte Undercut zeichnet sich durch mittellanges Deckhaar, einen eher sanften Übergang und kürzere Seitenpartien aus. Manchmal wird hier auch ein auffälliger Scheitel gezogen. Die Deckhaare werden bei dieser Variante mit etwas Wachs oder Gel leicht zur Seite oder nach hinten gelegt. Er eignet sich besonders für das Büro und den gepflegten Look.
Undercut mit langem Deckhaar
Diese Form des Undercuts findet man besonders bei der jüngeren Generation. Das Deckhaar wird besonders lang gelassen und dann mithilfe von Wachs oder Gel nach oben und leicht zur Seite gestylt. Die Seiten werden hingegen mit einem leichten Fade sehr kurz rasiert und bilden einen starken Kontrast zum langen Deckhaar.
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Man Bun Undercut
Spätestens seit der Serie Vikings und diversen Fußballstars ist der Man Bun Undercut voll im Trend. Er zeichnet sich durch besonders langes Deckhaar aus, welches mithilfe eines Haargummis zu einem Top Knot nah am Oberkopf gebunden wird. Die Seiten sind hingegen sehr kurz rasiert. Der Übergang von den Seiten beziehungsweise vom Hinterkopf zum Deckhaar ist abrupt.
Wenn ihr mehr zu dieser Variante erfahren wollt, dann findet ihr in unserem Artikel zum Man Bun viele weitere Informationen.
Undercut mit kurzem Deckhaar
Eine Variante des Undercuts mit eher kurzem Deckhaar ist der sogenannte French Crop. Hier wird das Deckhaar auf wenige Zentimeter geschnitten, wobei die Seiten und der Nacken klassisch rasiert werden. Ob der Undercut mit einem leichten Fade oder aber harten Übergang geschnitten wird, ist unterschiedlich. Ob ihr das kurze Deckhaar lässig nach unten fallen lasst oder nach oben stylt, ist euch überlassen.
Ihr sucht mehr Informationen zum French-Crop? Dann findet ihr hier unseren ausführlichen Artikel zur Männerfrisur.
Dauerwelle mit Undercut
Die professionelle Dauerwelle ist besonders bei der Jugend die letzten Jahre wieder voll im Trend. Gepaart werden die Locken mit einem Undercut. Wichtig ist hier, dass die Locken natürlich wirken und vom Profi gemacht werden. Wenn du mehr über die Dauerwelle erfahren möchtest, dann findest du hier einen ausführlichen Artikel dazu.
Undercut mit einrasierten Motiven
Wer es besonders auffällig und ausgefallen mag, kann in seinen kurzen Undercut Motive oder Zeichen rasieren lassen.
Undercut mit Fade
Der Undercut mit Fade ist ebenfalls auffällig. Hierbei wird der klassische Undercut, bei dem der Übergang zum Deckhaar recht deutlich geschnitten wird, mit einem Fade kombiniert. Beim Fade werden die Haare von oben nach unten immer kürzer rasiert, bis sie schlussendlich auf 0 bis 2 Millimeter enden.
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Sidecut
Der Sidecut ist eigentlich schon eine Frisur für sich, denn hier werden nicht wie beim Undercut die Seiten sowie der Hinterkopf kurz rasiert, es wird vielmehr lediglich eine Seite kurz geschnitten. Einer der bekanntesten Sidecut-Träger ist der DJ Skrillex. Wer diese Frisur besonders rustikal wirken lassen möchte, der kombiniert den Sidecut mit einem langen Ducktail Bart.
Zu wem passt ein Undercut?
Der Undercut wird in den eher auffälligen Formen meistens von jüngeren Menschen getragen. Wer etwas älter ist, für den eignet sich die klassische gepflegte und unauffällige Variante, bei dem die seitlichen Partien im Verhältnis zum Deckhaar etwas länger gelassen werden, und so der Kontrast zwischen Deckhaar und Seiten nicht zu stark ausfällt.
Wer etwas jünger ist und die Blicke auf sich ziehen möchte, der kann natürlich jede Form des Undercuts ausprobieren.
Was die Haarstruktur anbelangt, solltet ihr darauf achten, dass ihr die Seiten bei dünnen oder wenigen Haaren nicht zu kurz schneidet. Darüber hinaus solltet ihr auch bei Geheimratsecken etwas aufpassen, denn auch hier kann die Kombination aus kurzen Seiten und langem Deckhaar etwas merkwürdig aussehen. In diesem Fall empfehlen wir euch, einen Blick in unsere Männerfrisur-Übersicht zu werfen und euch dort inspirieren zu lassen.
Du möchtest mehr über unterschiedliche Übergänge bei Männerfrisuren wissen? Diesem Thema haben wir einen eignen Artikel gewidmet. Mehr über Übergänge: Fadecut, Low Fade & Co.
Undercut selber schneiden
Eines vorweg: Einen Undercut selbst zu schneiden beziehungsweise zu rasieren, benötigt einiges an Übung. Besonders dann, wenn ihr einen schönen Übergang zum Deckhaar haben möchtet oder ausgefallenere Formen tragt. Wer einen eher simplen Undercut bevorzugt, kann es durchaus zuhause selbst einmal ausprobieren. Wir empfehlen euch aber lieber den Besuch beim Friseur.
Um den Undercut zuhause zu schneiden, benötigt ihr:
- Eine Haarschneidemaschine mit unterschiedlichen Kammaufsätzen
- Einen Nassrasierer für die Konturen
- Einen Spiegel (ein kleiner Handspiegel kann helfen)
Besonders der Hinterkopf ist extrem schwierig zu schneiden. Wenn ihr das Experiment wirklich durchführen wollt, dann lasst ihr euch am besten von einer anderen Person dabei helfen. Darüber hinaus solltet ihr euch auf YouTube die eine oder andere Anleitung ansehen, denn dort könnt ihr euch gut die richtige Schnitttechnik abschauen.
Schritt-für-Schritt-Anleitung: So rasiert ihr den Undercut
- Zuerst solltet ihr sichergehen, dass sich keine Stylingprodukte mehr in euren Haaren befinden und sie schön trocken sind, denn ansonsten bleiben die Haare in der Maschine stecken und verstopfen sie während der Rasur.
- Fangt nun an den Seiten an zu rasieren. Wichtig ist, dass ihr von unten nach oben arbeitet und am besten mit einer deutlich längeren Stufe anfangt. Hiermit könnt ihr euch langsam an die gewünschte Länge herantasten.
- Lasst die Haare zwischen dem Deckhaar und den Seiten beziehungsweise dem Hinterkopf länger, um dort den Übergang zu rasieren. Hierfür stellt ihr den Rasierer auf einer etwas längeren Stufe als bei den kurzen Partien ein und rasiert Schritt für Schritt weiterhin von unten nach oben. Hierbei solltet ihr die Aufsätze so einstellen, dass ihr nach und nach einen leichten Übergang rasiert.
- Zuletzt sind die Konturen dran. Hierfür verwendet ihr den Nassrasierer und rasiert entsprechend störende Haare ab.
Styling und Pflege
Je nach Vorliebe kann der Undercut für Männer anders gestylt werden. Während früher vor allem der sleeke, zurückgegelte Look im Trend lag, setzen viele Herren heute auch auf einen natürlichen Style. Dafür wird die Textur der Haare zum Beispiel mit etwas Wachs sanft unterstützt, anstatt sie mit schwerem Gel zu verkleben.
- Regelmäßig zum Friseur: Besonders der Undercut lebt von seinem Kontrast aus Deckhaar und den Seiten. Wenn ihr vor allem eine sehr kurze Variante bevorzugt, dann solltet ihr auch öfter zum Friseur gehen, um euren Style beizubehalten. Die besonders Mutigen unter euch können natürlich auch die Pflege des Undercuts mithilfe eines Rasierers selbst in die Hand nehmen.
- Richtige Haarpflege: Aufgrund des langen Deckhaares gilt es ebenso wie bei allen anderen Frisuren, die richtige Pflege zu beachten, um Schuppen und sprödes Haar zu vermeiden. Nutzt am besten ein sehr mildes Shampoo, um die natürliche Schutzschicht der Haut und Haare nicht zu sehr zu schädigen. Darüber hinaus solltet ihr nur selten die Haare mit Shampoo waschen (2- bis 3-Mal die Woche).
- Styling: Wie ihr bereits bei den Varianten gesehen habt, sind der Fantasie beim Undercut keine Grenzen gesetzt. Egal ob sleeker Look mithilfe von Gel oder aber ein “Out of bed”-Style mit etwas Wachs: Ihr könnt euren Undercut stylen wie ihr möchtet. Wichtig ist, dass ihr euren Haaren und der Kopfhaut alle paar Tage eine Auszeit gönnt, um sie nicht zu sehr mit Styling-Produkten zu überlasten. Auch hier gilt wie so oft: Weniger ist manchmal mehr.