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Der Man Bun: Was die moderne Männerfrisur ausmacht, wie man sie wachsen lässt und wem sie steht

Man Bun

Wenn man sich die Männerfrisuren der letzten zwei bis drei Jahre genauer ansieht, so scheint besonders der Man Bun voll in Mode gekommen zu sein. Egal ob als klassischer Männerdutt, wie ihn beispielsweise das Model Brock O’Hurn und Game of Thrones Schauspieler Jason Momoa tragen, oder aber deutlich ausgefallener in Kombination mit einem Undercut, wie man ihn vom Weltfußballer Cristiano Ronaldo kennt. Der gepflegte Man Bun ist mittlerweile weit verbreitet und doch etwas Besonderes. Wir erklären, wie ihr euch die Frisur wachsen lasst, welche Formen es gibt und worauf ihr in puncto Pflege achten müsst.

Was ist ein Man Bun und welche Formen gibt es?

Die deutsche Bezeichnung für den Man Bun ist „Männerdutt” oder „Männerzopf”. Bei dieser Männerfrisur werden die langen Haare des Trägers mithilfe eines Haargummis zum Zopf gebunden. Das klingt im ersten Moment simpel, allerdings gibt es sehr viele unterschiedliche Variationen dieser Frisur.

Neben dem klassischen Haarknoten, bei dem die Haare einfach nach hinten zusammengebunden werden, ist beispielsweise der sogenannten „Top Knot” zu nennen. Der Top Knot zeichnet sich durch die Position des Knotens aus, der nah am Oberkopf fixiert wird.

Man Bun undercut top knot
Der Man Bun mit einem kleinen Knoten nah am Oberkopf

Darüber hinaus müssen bei einem Man Bun auch nicht alle Haare in den Zopf integriert werden. Stattdessen kann ein Teil der Haare auch außerhalb getragen oder leicht angezogen werden. Bei wenigen kleinen Strähnen sorgt das für einen eher rustikalen und lässigen Look, der auch „Messy Bun” genannt wird.

Es gibt allerdings auch eine Variation des Man Buns, bei dem ein größerer Teil der Haare nach unten hängen gelassen wird.

Man Bun mit Haaren ausserhalb
Ein Männerdutt, bei dem ein Teil der Haare außerhalb getragen wird

Wer eine besonders ausgefallene Form des Langhaar-Knotens sucht, für den könnte die geflochtene Variante interessant sein. Bei diesem Man Bun werden die einzelnen Strähnen vorher geflochten und dann zu seinem Dutt nah am Oberkopf gebunden.

Man Bun mit geflochtenen Haaren
Eine ausgefallene Variante: Der Man Bun mit geflochtenen Haaren

Eine weitere ausgefallene Abwandlung ist der Man Bun mit Dreadlocks. Hier werden die Haare vorher gefilzt. Darüber hinaus kann man Strähnen sogar teilweise färben, was der Frisur noch mehr Abwechslung verleiht.

Man Bun mit Dreadlocks
Eine weitere eher ausgefallene Form des Man Buns: Hier mit Dreadlocks

Ihr seht also, auch wenn es sich hier theoretisch nur um einen Knoten im Haar handelt, so gibt es wirklich sehr viele Variationen der Frisur, die zu unterschiedlichen Typen passen. Das ist allerdings auch ihr größter Vorteil, denn sie ist extrem wandelbar. Wenn ihr nicht gerade Dreadlocks haben möchtet, könnt ihr sehr schnell eure Frisur ändern und neue Looks kreieren. Egal ob Top Knot, High Bun, Middle Bun, Low Bun, Messy oder Sleek – wenn ihr die Haare einmal lang wachsen gelassen habt, könnt ihr euch immer wieder neu erfinden, ohne zum Friseur rennen zu müssen.

Man Bun mit messy knot
Der eher klassische Man Bun: Hier als Messy Bun mit Top Knot getragen

Der Man Bun Undercut

Eine der modernen Varianten, die sich über die letzten zwei Jahre weit verbreitet hat, ist der sogenannte „Man Bun Undercut”. Hierbei wird der klassische rasierte Undercut mit langem Deckhaar kombiniert, welches meistens zu einem Top Knot gebunden wird. Ein bis zwei Drittel (je nachdem wo das Deckhaar ansetzen soll) der Seiten sowie des Nackens sind beim Man Bun Undercut auf wenige Millimeter rasiert. Man unterscheidet allerdings auch zwischen einem harten Übergang und einem Fade Cut, bei dem die Haare von oben nach unten immer kürzer rasiert oder geschnitten werden, wodurch ein leichter Übergang kreiert wird.

Man Bun Undercut
Der klassische Man Bun Undercut mit hohem Ansatz

Den Man Bun Undercut kennt man beispielsweise von den Fußballer-Legenden Cristiano Ronaldo und Gareth Bale oder natürlich von den Protagonisten aus der Serie Vikings.

Man Bun Undercut von der Seite
Man Bun Undercut von der Seite

Er passt vor allem zu jungen selbstbewussten Männern, die auffallen wollen und eine extravagante Frisur suchen.

Wem steht ein Man Bun?

Den Man Bun kann grundsätzlich jeder tragen. Selbstverständlich braucht man entsprechenden Haarwuchs, damit er überhaupt möglich ist. Die Männerfrisur ist im Vergleich zu Klassikern, wie beispielsweise dem Fassonschnitt, außergewöhnlich. Wer einen Männerdutt wählt, bei dem wird die Frisur schnell zum Markenzeichen. Was die Außenwirkung anbelangt, kommt es darauf an, wie ihr den Man Bun tragen möchtet. Wer die ein oder andere Strähne locker in den Zopf einbindet, erzeugt einen eher unbedachten lässigen Stil. Wenn ihr die Haare allerdings strikt in den Zopf integriert und vielleicht sogar Wachs verwendet, damit alle Haare an Ort und Stelle bleiben, wirkt er eher konservativ.

Was die Kopfform anbelangt, braucht man sich beim Männerdutt nicht wirklich Gedanken zu machen. Lediglich bei einer sehr hohen Stirn und tiefen Geheimratsecken solltet ihr etwas aufpassen, denn diese werden durch das Zurücklegen der Haare betont. Mit der ein oder anderen lockeren Strähne lässt sich allerdings auch dieses Problem beheben.

Wie lässt man sich einen Man Bun wachsen?

Ihr möchtet das Projekt Man Bun in Angriff nehmen? Hierfür müsst ihr gar nicht so viel beachten, denn im Grunde erfordert ein Man Bun nur eines: Viel Zeit, Geduld und Nerven. Ihr solltet also eure Haare erst einmal eine ganze Zeit wachsen lassen. Das ist übrigens auch der kritischste Punkt, denn sehr viele Männer geben während dieser Übergangsphase auf.

Während der Wachstumsphase solltet ihr einige Pflegetipps beachten, die dann relevant werden, wenn die Haare langsam länger werden. Diese haben wir euch weiter unten im Artikel zusammengefasst.

Man Bun (Männerdutt)
Der klassische Man Bun mit langen Haaren

Neben dem Wachstum solltet ihr regelmäßig zum Friseur gehen. Dieser gleicht Unebenheiten an und wird immer wieder die Spitzen kürzen, damit die Haare frisch und gesund aussehen.

Übrigens: Aufgrund der Langhaarfrisur müsst ihr deutlich seltener zum Friseur – ein Riesen-Vorteil gegenüber Kurzhaarfrisuren.

Wie lange braucht man bis zum Man Bun?

Haare wachsen im Schnitt 1,2 Zentimeter im Monat, wobei das Wachstum von vielen unterschiedlichen Faktoren abhängig ist und von Person zu Person variieren kann. Für einen klassischen recht langen Man Bun sollten die Haare ungefähr 15 bis 20 Zentimeter lang sein beziehungsweise Schulterlänge haben. Wie viel Zeit ihr dafür braucht, hängt natürlich auch von eurer Ausgangssituation ab, also ob ihr bereits längere Haare habt oder mit einem Kurzhaarschnitt beginnt.

Wenn ihr euch einen Man Bun wachsen lassen möchtet, solltet ihr mindestens mit einer ein bis eineinhalb Jahre andauernden Wachstumsphase rechnen, bis wirklich alle Haare lang genug sind. Ihr werdet merken, dass besonders die Haare vorne sowie am Nacken deutlich länger brauchen, bis ihr diese in den Zopf integrieren könnt.

Tipp:

Wenn ihr euch einen Man Bun wachsen lassen möchtet, dann solltet ihr am besten im Mai damit beginnen. Hierdurch fällt ein Teil der schwierigen Übergangsphase, in der die Haare noch nicht so optimal aussehen, in die Wintermonate. Da dort meistens Mütze getragen wird, fällt es dann nicht so sehr auf.

Selbstverständlich kommt die Dauer der Wachstumsphase auch auf euren gewählten Stil an. Wenn ihr lediglich auf einen kleinen Top Knot hinarbeitet, dann verkürzt sich natürlich die Wartezeit.

Man Bun richtig binden

Wie man den Männerdutt stylt, kommt auf den Stil an. Wer die eher lässige Variante bevorzugt, der wird je nach Haarstruktur bereits mit einem Haargummi das gewünschte Ergebnis erzielen.

Anleitung zum einfachen Man Bun binden:

  1. Zur Vorbereitung solltet ihr das Haargummi um eines eurer Handgelenke legen. Welche Hand ihr dafür benutzt, ist euch überlassen.
  2. Kämmt mit einem grobzinkigen Kamm eure Haare nach hinten oder verwendet dafür eure Hände. (Für den sleeken Stil könnt ihr vorher etwas Haarpaste beziehungsweise Wachs in die Haare einarbeiten – das macht übrigens auch die Handhabung mit den Haaren deutlich einfacher).
  3. Als nächstes nehmt ihr alle nach hinten gekämmten Haare in eine Hand.
  4. Nun beugt ihr euren Kopf nach vorne und kämmt eure Haare am Hinterkopf von unten nach oben mit dem Kamm in die Hand, mit der ihr den Zopf festhaltet. Hiermit sorgt ihr dafür, dass auch alle Haare am Nacken mit in den Dutt integriert werden.
  5. Auf welcher Höhe der Zopf nun gehalten wird, entscheidet darüber, wo der Man Bun schlussendlich sitzen wird. Hier könnt ihr noch Anpassungen vornehmen.
  6. Jetzt nehmt ihr das Haargummi und rollt es von eurem Handgelenk nach vorne ab und zieht eure Haare das erste Mal durch das Gummi. Dann verdreht ihr die Haare sowie das Haargummi und zieht sie ein letztes Mal hindurch.
    Je nachdem wie lang eure Haare sind und wie fest der Zopf sitzen soll, könnt ihr ihn auch öfter hindurchziehen.
Tipp:

Wenn ihr gerade in der Wachstumsphase seid und noch nicht alle Haare die gewünschte Länge haben, könnt ihr sogenannte „Bobby Pins” (auch Haarnadeln genannt) verwenden. Sie helfen euch dabei, die Haare zu fixieren.

Habt ihr sehr krauses oder eher lockiges Haar, dann könnt ihr auch zu Hilfsmitteln greifen, die das Binden deutlich erleichtern. Hierzu gehört vor allem Haaröl, aber auch Wachs, Gel oder Haar Clay sind nützliche Utensilien. Besonders beim sleeken Stil (glatt) sind diese Mittel essentiell und müssen vorher eingearbeitet werden. Darüber hinaus kann auch Haarspray für entsprechenden Halt sorgen. Achtet nur darauf, dass ihr nicht zu viele dieser Mittel benutzt und euren Haaren sowie der Kopfhaut auch mal eine Pause gönnt.

Man Bun von der Seite
Man Bun von der Seite

Wie pflegt man den Männerdutt?

Der Man Bun gehört definitiv nicht zu den einfachen Frisuren. Er braucht viel Pflege und Aufmerksamkeit. Wer das Prozedere von Frauen mit längeren Haaren kennt, der sollte sich auch beim Männerdutt darauf einstellen.

  • Den Man Bun regelmäßig waschen: Wie andere Frisuren auch, muss der Man Bun regelmäßig gewaschen werden. Hier solltet ihr zu einem milden Shampoo greifen, welches die Kopfhaut sowie Haare schützt und pflegt. Auch wenn es nicht immer einfach ist, solltet ihr eher selten mit Shampoo waschen, damit die natürliche Schutzschicht der Haare und Haut nicht zu sehr angegriffen wird. Wascht ihr euren Kopf zu oft, endet dies meist mit sehr trockener Kopfhaut und spröden Haaren, was aufgrund der Länge besonders auffällt. Der optimale Rhythmus sind zwei bis drei Haarwäschen mit Shampoo pro Woche.
  • Richtig föhnen beziehungsweise trocknen: Wer bisher nur eine Kurzhaarfrisur getragen hat, der musste sich mit diesem Thema noch nicht auseinandersetzen. Lange Haare brauchen nach der Wäsche deutlich mehr Zeit, bis sie wieder trocken sind. Hier empfiehlt es sich, die Haare an der Luft trocknen zu lassen beziehungsweise in ein Handtuch zu wickeln. Diese Art ist besonders schonend. Muss es doch einmal schnell gehen und ihr nehmt den Föhn zur Hand, dann solltet ihr nicht zu heiß föhnen, denn ansonsten können die Haare Schaden nehmen und werden schnell spröde beziehungsweise brüchig. Auch wird durch zu heißes Föhnen Spliss begünstigt. Ein weiterer kleiner Tipp, was das Trocknen angeht: Geht am besten abends duschen, denn nichts ist nerviger als morgens unter Zeitdruck lange Haare trocken zu bekommen.
    Tipp: Es gibt sogenannte Hitzeschutzsprays, die vor allem dann wichtig sind, wenn ihr eure Haare glätten wollt oder sie anderen Haargeräten mit hoher Hitze aussetzen möchtet.
  • Conditioner: Auch das wird für die meisten Männer etwas Neues sein. Ein Conditioner ist ein Pflegeprodukt, welches nach dem Waschen verwendet wird. Es spendet Feuchtigkeit, pflegt die Haare sowie Kopfhaut und sorgt dafür, dass die Haare glänzen und geschmeidig bleiben. Darüber hinaus schützt Conditioner die Haare.
    Tipp: Neben dem Conditioner könnt ihr auch einmal im Monat eine Haarkur verwenden. Hiermit bekommen eure Haare eine extra Portion Pflege.
  • Regelmäßige Friseurbesuche: Nach einer gewissen Zeit werden die Spitzen bei langen Haaren trocken und es entwickelt sich gegebenenfalls Spliss. Für gesunde und gepflegte Haare ist der regelmäßige Besuch beim Friseur essentiell. Dort werden vor allem die Spitzen geschnitten und die ein oder andere Unregelmäßigkeit ausgeglichen.
    Tipp: Um Spliss vorzubeugen, könnt ihr regelmäßig Kokos-, Jojoba- oder Olivenöl in die Haarspitzen einarbeiten.
  • Das Kämmen der Haare: Auch das regelmäßige Kämmen wird für die meisten Männer Neuland sein. Es ist allerdings wichtig, damit die Haare nicht verknoten. Darüber hinaus sorgt es für einen gesunden Glanz, da das natürliche Fett der Haare und der Kopfhaut verteilt wird. Welche Bürste ihr verwendet, ist Geschmackssache. Wichtig ist allerdings, dass ihr die Haare nicht herausreißt. Besonders empfehlenswert für eher glatte Haare sind sogenannte Wildschweinborstenbürsten und Brett-Bürsten. Wer eher lockiges Haar hat, sollte vor allem den klassischen Kamm mit Zinken nutzen.
Tipp:

Was Pflegeprodukte angeht, empfehlen wir zu Profi-Produkten zu greifen. Diese haben meistens einen deutlich höheren Wirkstoffanteil, als die günstigeren Varianten. Ihr bekommt sie online oder meistens auch beim Friseur.

Der Man Bun und der Bart: Die perfekte Kombination

Ihr habt einen Man Bun und möchtet eurem neuen Look noch das gewisse Etwas verleihen? Dann solltet ihr den Langhaar-Knoten mit dem richtigen Bart kombinieren.

Für ein maskulines Auftreten eignet sich vor allem der Vollbart oder Ducktailbart. Aber Achtung: Besonders diese zwei Barttypen benötigen sehr viel Pflege.

Soll es etwas konservativer sein? Dann könnt ihr den Klassiker, den 3-Tage-Bart, wählen.

Ihr sucht etwas wirklich Ausgefallenes? Auch dafür gibt es eine ganze Palette an Bärten, die in Kombination mit einem Man Bun beeindruckend aussehen. Als Beispiel wären hier der Anchor Bart oder auch Ziegenbart zu nennen.

Über den Autor

Tim Schneller

Gründer von Gentlemans-Attitude.de, dem 2019 gegründeten Männermagazin rund um Genuss, Mode, Technik und Lifestyle. Als Whisky-Enthusiast und Mitglied der Scotch Malt Whisky Society schreibt er vor allem rund um das Thema Whisky. Aber auch andere Themen wie Mode, Technik und Lifestyle sind seine Leidenschaft.

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